Jugendklimaforum Pfaff

EnStadt:Pfaff – Erstes Jugendklimaforum auf dem Pfaff Gelände

Im Fokus des ersten Jugendklimaforums in Kaiserslautern standen die Herausforderungen und Lösungsansätze für ein klimaneutrales Quartier und in Verbindung damit auch das Thema klimaneutrale Mobilität. Ausgehend von den Zielen der Landesregierung Rheinland-Pfalz, die bis 2040 die Klimaneutralität erreichen will, wurde anhand der innovativen Konzepte für das Pfaff-Gelände verdeutlicht, wie diese Ziele bei Bauprojekten integriert werden können. „Nach einer langen Planungsphase kommen wir nun in die Umsetzung der Konzepte“, machte Beigeordneter Manuel Steinbrenner deutlich. So werden speziell für das Pfaff-Gelände neuste Technologien wie z.B. rot eingefärbte PV-Module oder smarte Haustechnik entwickelt und erprobt. „Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse brauchen wir um das Ruder noch rumzureißen“ stellte Manuel Steinbrenner klar. Frühere Generationen haben sehr viele Ressourcen verbraucht, bevor ein Umdenken eingesetzt habe, stellte er selbstkritisch fest. Bei der Einführung in das Projekt EnStadt:Pfaff zu Beginn der Veranstaltung wurde bspw. auch nicht vor der Nennung von Zielkonflikten bei der Projektplanung gescheut. Auf der anderen Seite jedoch auch die lösungsorientierten und innovativen Vorgehensweisen betont, mit denen diesen Konflikten begegnet wurde.

Gemeinsam mit Schülern des Hohenstaufen-Gymnasiums und ihrem Lehrer Andreas Burg sowie Vertretern des Jugendparlaments wurden auch Ideen gesammelt, wie eine zukunftsfähige Mobilität aussehen kann und welche Stellschrauben hierfür notwendig sind. Die Ideen reichten von klimaneutralem Fuhrpark über Multimodalität (sprich die Verknüpfung mehrerer Verkehrsmittel) sowie Packstationen mehrerer Paketzusteller, Ausbau und Pflege der Radwege-Infrastruktur, E-Mobilität. Die Stadt selbst stellt ihren Fuhrpark auch seit einigen Jahren sukzessive auf Elektrofahrzeuge um. Auch die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV zum Beispiel durch die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern, Schul- und Jobtickets oder E-Scootern wurde aufgezählt. Aber auch die Politik sei gefordert: so sollten teils widersprüchliche Gesetze reformiert und nachhaltige Maßnahmen stärker und langfristig gefördert werden, um Vorurteile und Hemmnisse innerhalb der Bevölkerung abzubauen.

Die Veranstaltung war Teil des Projekts EnStadt:Pfaff und wurde federführend von Nina Fetzer von der Hochschule Trier – IfaS Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (Bildung für nachhaltige Entwicklung) organisiert. „Die intensive Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema Nachhaltigkeit hier direkt vor Ort ist wahnsinnig spannend. Normalerweise lernen sie in Schulbüchern wie Stadtentwicklung z. B. in Freiburg funktioniert, aber hier in Kaiserslautern sehen sie vor Ort wie die Verwandlung von einer Industriebrache in ein klimaneutrales Quartier funktioniert“, so Fetzer. Darüber hinaus gaben die Projektpartner Hochschule Kaiserslautern, Prof. Rolo Fütterer, und Ingenieur Christian Persohn Einblicke in die bisherigen Lösungsansätze des Leuchtturmvorhabens sowie die Herausforderungen der künftigen Quartiersentwicklung.

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